Dornenrindentinte

 

Diese Tinte wird aus der Rinde von Schlehenzweigen hergestellt. 

Ein Rezept:

Die Schlehenzweige sollen im Frühjahr geschnitten und für einige Tage getrocknet werden.

Anschließend kann die Rinde abgeklopft und cirka drei Tage in Wasser angequollen werden. Das rot-braun gefärbte Wasser wird abgegossen, aufgekocht und die Rinde während des Kochens wieder zugegeben. Dieser Vorgang wird wiederholt, bis die Rinde ausgelaugt ist und entfernt werden kann. Der Sud wird langsam eingekocht und mit etwas Wein versetzt.

 
Zum vollständigen Trocknen wird der Sud in Pergamentsäckchen gegossen und in die Sonne gehängt; man erhält eine lackartige harte Masse. Zum Schreiben werden kleine Stücke abgebrochen und in ein wenig Wasser oder Wein aufgelöst.

 
Rindentinte ergibt eine rot-braune, lasierende Schrift. Um die Tinte dunkler und deckender zu gestalten, wurde z.T. Vitriol (Kupfer- oder Eisensulfat) zugesetzt, das mit der Gerbsäure aus der Rinde einen schwarzen Eisen-Gerbsäure-Komplex eingeht. Mit dieser Tinte ist es sehr gut möglich mit einem
Federkiel zu schreiben.