Die Bethuner Tasche, ich nenne sie jetzt einfach mal so, ist ein sehr einfaches, aber vielseitig gestaltbares und verwendbares Stück. Sie eignet sich wunderbar auch für die alltäglichen Besorgungen und bietet den Unerfahrenen unter uns eine gute Übung - schon bald werdet ihr sie massenhaft nähen müssen! Sie besteht aus einer Außenwand, einem Innenfutter, der Klappe (also dem Deckel) und dem Riemen und setzt sich aus lediglich 8 zuzuschneidenden, rechteckigen Stücken zusammen. Praktisch wäre natürlich noch eine Art separates Fach im Innenfutter für Kleinigkeiten und Befestigungsmöglichkeiten innen oder außen je nach Bedarf. Der Stoff Da es sich nur um eine Tasche handelt, ist der benötigte Stoff nicht schwer zu finden, es muss auch nicht die allerteuerste Qualität. Wir haben für die Außenwand Wildseide verwendet, da die sehr schön und günstig war, für das Innenfutter helle Baumwolle aus einem großen Möbelgeschäft und für den Riemen robuste, schwarze Baumwolle. Schön wäre es, wenn der Stoff nicht ausfärbt, da sich gelegentliches Auswaschen nicht vermeiden lässt. 1. Schritt: Den Stoff zurechtschneiden Eigentlich ganz einfach - die Höhe, Breite und Tiefe festlegen, schon habt ihr alle notwendigen Maße. Für die Außenwand und das Innenfutter gilt: Ihr benötigt die Vorderseite, die Rückseite und einen längeren Streifen (das Zwischenteil), welcher die Seitenteile und den Boden beinhaltet (spart Arbeit!). Der Deckel wird aus der Vorderwand und dem Futter genäht. Die Maße:
Abbildung 1: Aufbau und die Maße (ohne Rückteil)
Abbildung 2: Das Zwischenteil, die Seitenteile sind hell, der Boden dunkel dargestellt, 2. Schritt: Die Teilstücke vernähen Die Außenwand wird auf rechts gelegt und vernäht, mit dem Innenfutter verfahrt ihr genauso. Der Deckel wird ebenfalls auf rechts vernäht. 3. Schritt: Die Innentaschen (optional) Für die Innentaschen schneidet ihr euch den Stoff passend zurecht und vernäht ihn von rechts mit dem Innenfutter. Bei Gefallen könnt ihr auch Knöpfe einplanen. 4. Schritt: Außenwand und Innenfutter verbinden Wiederum geschieht dies, indem die Stücke hinten herum vernäht werden - bis auf eine kleine Öffnung, um die Tasche auf die richtige Seite wenden zu können. Diese vernäht ihr vorsichtig von Hand, damit die Naht nicht auffällt. 5. Schritt: Den Deckel annähen Je nach beherrschter Nähtechnik befestigt ihr nun den Deckel mit der Tasche, zwecks besser Haltbarkeit auch mit dem Innenfutter (und wenn es halt etwas dicker wird und die Nähmaschine hier streikt). 6. Schritt: Der Riemen Die Länge des Riemens bestimmt ihr ganz nach eurer Größe und der Art, wie ihr die Bethuner Tasche tragen wollt. Bedenkt dabei, an eine Nahtzugabe zu denken, irgendwo soll der Riemen ja auch befestigt werden. Der ungenähte Stoff ist doppelt so breit, wie der Riemen später sein soll. Zunächst wird der Riemen von rechts vernäht, gewendet und nun sorgfältig an den Seiten oder der Rückwand vernäht (wie ihr eben wollt). Wie bei allen Taschen kommt es auf eine gute Verbindung an, also lieber doppelt so viele Nähte und über Kreuz. 7. Schritt: Dekorationen und anderes (optional) Überlegt euch nun, wie ihr die Tasche verschließen wollt - seine Allgergöttlichste Majestät hat sich ein Birkenknopf gebastelt, ich raffe oben die Seiten mittels Ösen und Lederband zusammen. Dazu könnt ihr Schnickschnack anbringen wie kleine Glöckchen, das finde ich unheimlich toll, oder was eben gefällt. Und für die große Abenteuerreise benötigt ihr sicher auch Halterungsmöglichkeiten für außen anzuhängenden Kleinkram. Exkurs: Varianten (optional)
Viel Erfolg!
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