Eine mittelalterliche Gürteltasche

 
Einführung

Diese Tasche ist ein sehr einfaches herzustellendes Utensil, welches mit etwas Phantasie weitergestaltet und öffentlich zur Schau getragen werden kann. Mit ihr könnt ihr Handy, Sargnägel (Zigaretten) und Ausweis immer am Gürtel tragen, ohne gleich einen Rucksack mitzuschleppen. Unerfahrenen unter uns bietet sie zudem eine gute Übung für die Lederbearbeitung - schon bald werdet ihr sie massenhaft nähen müssen!

Deckel und Rücken bestehen aus härterem Leder, die Seite aus weichem bis sehr weichem Leder. Um sie am Gürtel befestigen zu können, näht ihr einfach aus härterem Leder eine Gürtelschlaufe auf den Rücken der Tasche.


Dies sind die Einzelteile, aus der die Tasche hergestellt wird (von links nach rechts):

  • Rücken
  • Bauch
  • Seite (2x)
  • Riemen
  • Lederbändchen 

Das Leder

Die Reste aus einem Bastel- oder Stoffladen reichen manchmal aus, auch der freundliche Schuhmacher an der Ecke lässt euch für wenig Gold an seine Reststücke. 
Andernfalls könnt ihr aber ebenfalls nach alten Lederjacke eurer Freundin wie nach Muttis Stiefel schauen, vielleicht steht sogar einen Frettchenmantel aus einer Wohnungsauslösung der Erbtante zur Verfügung. Warum das gute Leder wegwerfen... 


1. Schritt: das Leder zurechtschneiden

Eigentlich ganz einfach - die Höhe, Breite und Tiefe festlegen, nach gewünschter Grösse.

Abbildung 1: Bauch und Rücken sind Grau dargestellt, die Seitenteile sind Rot, die "Gürtelrimchen sind auch Grau" 

2. Schritt: Vorarbeit 

Um später keine Probleme zu bekommen, locht ihr den Bauch. Bedenkt dabei, dass die Löcher tiefer sein müssen als der spätere Deckel (vom Rücken kommend). Der Rücken bekommt unterhalb des Übergans zum Deckel die Gürtellaschen.

3. Schritt: Das Vernähen 

Bei allen Beschreibungen zur Lederbearbeitung wurde die Ahle als wichtiges Werkzeug genannt, was ich hier ausdrücklich bestätige! Mit der Ahle werden die Löcher vorgestanzt, so dass runde "schöne" Löcher entstehen und die spätere Näharbeit deutlich einfacher ist. 
Diese Löcher werden nach und nach gestochen anschliessend vernäht. Normalerweise wird auch beim Leder die Wendetechnik angewandt. Hier nicht, die Seite wird mit dem Rücken und dem Bauch links auf links vernäht (siehe Bild unten). 

          

 
Etwa so sieht die Tasche aus, wenn sie komplett genäht ist. Daneben ist die Ahle, die ich mit einer Bohrmaschine, einer Feile und etwas Geduld selbst gebastelt habe.

         

4. Schritt: Die Schließe 

Die Schließe besteht aus einem "einfachen" Knopf, der durch ein Lederbändchen gehalten wird (siehe bild unten).


Exkurs: Varianten (optional)

Unsere Taschen sind natürlich nicht bloß einfarbig - schöner ist es, wenn Bauch, Rücken oder Seiten und Bändchen in zwei oder gar drei Farben gefasst werden. Auch ist es möglich, mit dem Lötkolben Bilder ins Leder zu brennen (habe ich aber noch nie probiert).

Also dann man ran !!!

euer Tarona