Kurz vorstellen möchte ich noch die weiteren Möglichkeiten, um seine Ausrüstung zu ergänzen. Manches ist auch in der Met-Herstellung praktisch, manches für andere Weinsorten nötig oder unerlässlich.
Gerätschaften Anstelle eines normalen Schlauches zum Abheben des Weines kann man auch Weinheber verwenden - diese werden in einem zweiten Loch des Stopfens angebracht und verbleiben bis zum Abfüllen in der Flasche. Zur Entsaftung benötigt man je nach dem Obst verschiedene Mittel. Der
klassische Dampfentsafter beschädigt keine Kerne und Schalen, führt aber
nicht immer zum besten Ertrag. Die mechanischen Entsafter hingegen
zerreiben alles, somit können sich Probleme mit Pektinen und unangenehmen Aromen
ergeben. Daneben gibt es Tücher, die wie Filter wirken sollen und in
denen man den Brei auspressen kann. Flaschenbürsten gibt es in verschiedenen Grössen, für normale Flaschen wie auch Gärbehälter. Wahrscheinlich tut es aber auch die im Handel erhältliche, normale Flaschenbürste. Die Bestimmung von Mostgewicht (Öchslewaage/ Refraktometer) und Säure (Acidometer) ist bei Obstweinen durchaus von Nutzen, da je nach Reifegrad und Sommer der Zuckergehalt und die Säure unterschiedlich sind. Für ein optimales Ergebnis wird daher der Bedarf an zusätzlichem Zucker und Säure bestimmt - oder die Säure muss gar reduziert werden. Met wird etwa 130 Oechsle enthalten, wenn man sich an das Rezept nach Kitzinger hält. Für die Abfüllung gibt es natürlich auch professionelle Filtrations-, Flaschenabfüll- und Verschluss-Apparate. Man unterscheidet bei den Verschlüssen vor allem zwischen Korken und Kronkorken. Für die meisten Hobby-Winzer wird sich lediglich der Kauf eines Verschlusshilfe lohnen. Inwiefern spezielle Instrumente (Vinometer) den Alkoholgehalt von Met bestimmen können, ist mir nicht bekannt. Der Zuckergehalt verändert die Dichte und kann zu falschen Ergebnissen führen - also besser vorher nachfragen, bevor viel Geld ausgegeben wird. Hilfsmittel Anti-Geliermittel ist ein Muss zur Verarbeitung von stark Pektin-haltigen Obstsorten wie Johannisbeeren oder Pflaumen. Sie werden dem Saft zu Beginn beigemischt - Näheres dazu steht in den Gebrauchsanweisungen. Kaliumdisulfit oder einfacher ausgedrückt Schwefel ist längst nicht so schlimm wie sein Ruf, auch wenn ich so etwas natürlich nicht verwende. Schwefel konserviert nicht nur Wein, er stoppt Gärvorgänge zuverlässig, ist bei der Instandhaltung von Holzfässern nützlich und als Lösung auch zur Reinigung der Gerätschaften und Flaschen einsetzbar. Ausserdem soll Schwefel Geschmacksverlusten und Veränderungen am fertigen Wein vorbeugen. Vitamin C (Ascorbinsäure)/ Vitamin B1 dienen ebenfalls der Konservierung und reduzieren den Bedarf an Schwefel. Gelatine/ Agar-Agar dienen der Klärung von Weinen und fallen mit den gewünschten Problemstoffen aus. Zu den Entsäuerungsmitteln gehört beispielsweise kohlensaurer Kalk, sie sind dann notwendig, wenn ein Ansatz zuviel Säure enthält - also in der Met-Herstellung nicht nötig.
Literatur: Kitzinger Weinbuch
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